Vespa 50
Die kleine Diva!
Eine Vespa wollte ich schon immer haben.
Durch Zufall bat mich ein guter Freund seine alte Vespa zu reparieren. Da ich mich mit der Materie nicht auskenne, gab es nur eine Lösung. Entweder behält er die Vespa und bringt sie in die Werkstatt, oder ich kaufe ihm die PK ab und repariere sie für mich „learning by doing“.
Nach vielen Telefonaten mit seiner Frau, sie war die Besitzerin, habe ich einen Besichtigungstermin vereinbart.
Einen Freund mit 30 jähriger Vespa Erfahrung habe ich mitgenommen.
Nachdem wir sie in der Dunkelheit aus ihrem Schuppen von ihrer Abdeckung befreit haben, stand sie traurig und mit platten Reifen vor mir.
Aber sie schien komplett! Daher habe ich sie gekauft!
Am nächsten Tag konnte ich sie abholen! Auf den Anhänger (was nicht nötig gewesen wäre, sie passt auch in unseren X3 bei umgelegter Rückbank), durch die Wasch-Box und in die Garage.
Die folgende Ferien Woche habe ich genutzt um mich in die Materie einzulesen. Erfreulicherweise stellte sich heraus, dass ich eine seltene Vespa PK 50s „ohne Blinker“ erworben habe. Sie ist eine der gesuchtesten PK. Ein sogenanntes „Sparmodell“ ohne Blinker, Bremslicht, Batterie, Hupe, Tankanzeige usw.
Sie fuhr natürlich nicht!
Ich habe mehrere Experten zu Rate gezogen und es geschafft sie zum laufen zu bringen. Allerdings ist sie ständig abgestorben, liegengeblieben, die Gänge ließen sich nur sehr schwer einlegen. Nach mehreren provisorischen Reparaturversuchen habe ich den Motor ausgebaut. Der Vergaser, Motorblock und der Ansaugbereich wurden gereinigt oder durch Neuteile ausgetauscht. Dazu ein neuer Zylinderkopf mit Koben und Kolbenringen.
Sollte der Motor und seine Anbauteile so aussehen, empfehle ich dringend eine Revision! Mein Motor hat „Falschluft“ gezogen. Ein typisches Vespa Problem.
Wie auf dem ersten Bild dieser Serie zu sehen, habe ich der Vespa die schrecklichen nachgerüsteten Blinker entnommen und dafür originale alte Lenkradblinker von Hella montiert.
Als nächstes habe ich der Vespa neue Weißwandreifen von Schwalbe und Chrom-Spiegel spendiert. Wirklich was sehen kann man durch die Spiegel leider nicht. Dies nur zur Info.
Auch eine Finne auf dem vorderen Kotflügel musste ich einfach haben. Ich möchte den Roller gerne in einen 100% zuverlässigen Zustand versetzten. Wichtig ist mir aber, dass er meinem Geschmack entspricht!
Auch eine Rückleuchte der Vorgängermodelle habe ich verbaut.
Als nächstes wurde der durchgesessene und eingerissene Sattel aufgefrischt.
Weiter ging es mit der wirklich fürchterlichen Schaltung / Kupplung. Also nochmal den Motor raus, neue Kupplung und verstärkte Federn verbaut.
Dann noch neue Züge für die Schaltung verbaut. Mein Tipp, die Züge werden in der Regel in einem standart-Maß geliefert. Beim verbauen sollten sie der Länge der alten Züge angepasst werden. Diese Feststellung hat mich leider einen Sonntag in der Garage gekostet.
Da ich mit der Vespa den gesamten Sommer zur Arbeit gefahren bin, habe ich ihr noch einen Gepäckträger für das Beinschild spendiert.
Die Vorteile eines Rollers liegen klar auf der Hand. Günstig im Unterhalt, keine Parkplatzsorge, man ist flexibel und hat großen Fahrspaß! Da ich meine aktuell 31 Jahre alte PK lieber nur bei schönem Wetter bewegen möchte, hat sie eine „modernere“ Schwester bekommen.
Es ist eine ET2 mit Vergaser und Blechkleid. Sehr einfach zu bedienen. Vom Fahrgefühl aber eher ein Autoscooter auf zwei Reifen. Der Spaßfaktor liegt eindeutig bei der PK mit Handschaltung und Fußbremse.
So sieht sie aktuell aus und belohnt mich, nach einer kompletten Motorrevision mit Zuverlässigkeit und jede Menge Fahrspaß.
Zwischenzeitlich hat die PK50 noch zwei Geschwister bekommen:
Zuerst kam eine rote XL1 Automatic dazu, die ich für meine Frau und Tochter angeschafft habe. Beide kommen mit der Schaltung nicht so gut zurecht. Ich muss aber zugeben, dass auch ich sehr gerne mit der roten unterwegs bin.
Und dann noch eine 50n….
Aber davon Berichte ich, wenn ich wieder mehr Zeit zum schreiben habe.
Die Sammlung ist noch ein wenig größer geworden!